Archive for 3. April 2009|Daily archive page

Glücksboten

melancholie

Manchmal muss man beten und hoffen, dass das Schicksal es besser meint, als es mitunter den Anschein macht.

Ich habe schon immer wieder mal Momente gehabt, in denen ich dachte, dass es jetzt unmöglich weiter gehen kann und dass mir soeben das Schlimmste widerfahren ist, was ich mir bisher vorstellen konnte.

Meine Schwester war beim Skifahren mal verschwunden, alle haben sie gesucht und sind wild umher geflattert, mit verzerrten Gesichtern und grossen, starren Augen, das war so ein Moment. Oder als meine Oma gestorben ist, meine liebe Oma, die mit mir immer zum Kindergarten gehopst ist und mir Griesbrei und Nudeln mit Birnenkompott und Krackelchen gekocht hat. Als meine erste Ehe in die Brüche ging. Mein Sternenkind.

In den letzten Monaten haben sich die Negativmeldungen derart gehäuft. Es ist mir nur schwer gelungen, mich davon abzugrenzen und nicht in eine Starre zu fallen, die den Alltag mit lebensfrohen, energiegeladenen, Fragen stellenden Kindern  schier unmöglich macht. Der Ton wurde rauher, Wäscheberge haben sich angehäuft, Chaos wohin man schaut. Mein Kopf zum Bersten voll, der altbekannte Pfeifton, nach fast einem halben Jahr ohne, wieder zu Besuch.

Gestern hat mir jemand gesagt, dass man gerade in diesen Momenten an den Dingen festhalten soll, die glücklich machen. Die Sonne, die Blumen, die gerade überall hervorschiessen, die Kinder, ein Glas Rotwein am Abend… Ich gestehe, dieses einfache Rezept wäre mir alleine nicht eingefallen, ich war so auf Katastrophe gepolt.

Heute habe ich eines unserer Beete neu bepflanzt, später kommt Besuch, bis dahin werde ich die Wohnung geputzt haben und dann kaufe ich neuen Sand für den Sandkasten. Wir werden auf der Terrasse sitzen, die Kinder werden Sandburgen bauen und mit Traktor und Laufrad durch die Gegend sausen.

Es wird besser, nicht heute und sicher nicht morgen, aber es wird alles gut! Ganz bestimmt!